Hypothekarzinsen in der Schweiz weiter gesunken

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Die Hypothekarzinsen in der Schweiz sinken. Dies ist eine erfreuliche Nachricht für alle, die den Erwerb einer Liegenschaft in Betracht ziehen. Besonders Festhypotheken haben sich in den letzten Monaten als attraktiver erwiesen, was viele dazu veranlassen könnte, genau jetzt aktiv zu werden. Doch warum sinken die Hypothekenzinsen, und welche Art von Hypothek drängt sich aktuell auf? In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf die neusten Entwicklungen im Hypothekenmarkt und was das für potenzielle Käufer bedeutet.

Schweizer Hypothekenmarkt: Aktuelle Entwicklungen

Seit März 2022 waren die Hypothekarzinsen stetig gestiegen, doch nun hat sich der Trend gewendet. Laut dem Hypotheken-Index des Vergleichsdienstes Moneyland sind die Zinssätze für zehnjährige Festhypotheken so tief wie seit über einem Jahr nicht mehr. Allein in den letzten drei Monaten haben sich diese Hypotheken um rund einen halben Prozentpunkt verbilligt. Auch kürzere Laufzeiten profitieren: Zweijährige und fünfjährige Festhypotheken liegen derzeit bei Zinsen von 1,81 Prozent bzw. 1,79 Prozent.

Für Käufer bedeutet dies, dass die Finanzierung eines Eigenheims aktuell deutlich günstiger ist als noch vor wenigen Monaten. Wer im Juni eine zehnjährige Festhypothek abschloss, zahlte im Durchschnitt 2,42 Prozent Zinsen. Heute sind es nur noch 1,90 Prozent – ein bedeutender Unterschied, der sich langfristig auf die Finanzierungskosten auswirkt.

Festhypothek oder Saron-Hypothek: Die richtige Wahl?

Traditionell waren Saron-Hypotheken (Swiss Average Rate Overnight) häufig günstiger als Festhypotheken. Diese Hypothekenform ist variabel und passt sich kontinuierlich dem Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an. Aktuell jedoch haben sich die Verhältnisse verschoben: Mit durchschnittlich 2,09 Prozent sind Saron-Hypotheken derzeit teurer als Festhypotheken. Das bedeutet, dass Käufer, die Stabilität und Planungssicherheit bevorzugen, nun vermehrt zu Festhypotheken greifen.

Festhypotheken bieten fixe Zinssätze über die gesamte Laufzeit, was insbesondere in Zeiten von Zinsunsicherheit von Vorteil sein kann. Im Gegensatz dazu variieren die Zinsen bei Saron-Hypotheken und können je nach Zinsentwicklung steigen oder fallen. Da jedoch die Schweizerische Nationalbank bei ihrer kommenden Sitzung im September eine Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten in Aussicht gestellt hat, könnten Saron-Hypotheken bald wieder günstiger werden. Doch hier gilt es, abzuwägen: Die Zinssenkung ist zwar nicht garantiert, aber falls sie eintritt, könnte dies die Saron-Hypotheken wieder attraktiver machen.

Tendenziell sinkende Zinsen: Eine Chance für Käufer

Seit dem Börsenbeben im August haben sich die Marktbedingungen beruhigt. Das Ergebnis? Eine leichte Entspannung auf dem Hypothekenmarkt. Prognosen zeigen, dass die Zinsen für Festhypotheken in den kommenden Monaten tendenziell weiter sinken könnten. Für Kaufinteressenten ist dies eine vielversprechende Entwicklung, denn niedrigere Zinsen bedeuten geringere Finanzierungskosten und somit eine bessere Chance, sich den Traum von der eigenen Liegenschaft zu erfüllen.

Es ist jedoch Vorsicht geboten: Obwohl die Hypothekarzinsen momentan sinken, sind die wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken weiterhin hoch. Eine deutliche Abkühlung der Konjunktur ist nicht ausgeschlossen, was wiederum die Zinsentwicklung beeinflussen könnte. Für potenzielle Käufer ist es deshalb ratsam, die Marktentwicklung genau zu beobachten und eine informierte Entscheidung zu treffen.

Warum jetzt der richtige Zeitpunkt sein könnte

Angesichts der aktuellen Zinsentwicklung könnte es lohnenswert sein, jetzt aktiv zu werden. Festhypotheken bieten momentan einen sicheren Hafen für Käufer, die stabile Konditionen bevorzugen und sich gegen zukünftige Zinsschwankungen absichern wollen. Wer jedoch mehr Flexibilität sucht und auf potenziell sinkende Zinsen spekuliert, könnte mit einer Saron-Hypothek gut beraten sein – vorausgesetzt, man ist bereit, das Risiko von Zinsschwankungen einzugehen.

Es spricht vieles dafür, dass sich die Zinsen in absehbarer Zeit nicht wieder drastisch erhöhen werden, was für Kaufinteressenten ein klarer Vorteil ist. Die Entscheidung zwischen einer Festhypothek und einer Saron-Hypothek hängt letztlich von den persönlichen Präferenzen und der individuellen Risikobereitschaft ab.

Fazit: Den Markt im Blick behalten

Für potenzielle Immobilienkäufer bieten die aktuellen Marktbedingungen zahlreiche Chancen. Besonders die Festhypotheken mit ihren sinkenden Zinssätzen sind momentan eine attraktive Option. Dennoch sollte jeder Schritt wohlüberlegt sein. Die Zinssenkungstendenz könnte sich weiter fortsetzen, aber auch eine wirtschaftliche Abkühlung ist nicht auszuschliessen.

Wichtig ist, die eigene Situation gründlich zu analysieren und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Egal, ob Festhypothek oder Saron-Hypothek – jede Option hat ihre Vor- und Nachteile. Der aktuelle Tiefststand der Hypothekarzinsen eröffnet eine seltene Gelegenheit, die gut genutzt werden sollte.

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