Der Schweizer Immobilienmarkt befindet sich aktuell in einer dynamischen Phase. Besonders die bevorstehenden Entscheidungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Anpassung des Leitzinses werfen viele Fragen auf.
Zinsentwicklung: Was erwartet uns?
Im September wird die SNB erneut über den Leitzins entscheiden. Nach zwei Zinssenkungen in diesem Jahr ist ein weiterer Schritt um 25 Basispunkte wahrscheinlich. Dies würde bedeuten, dass wir bis Jahresende die 1-Prozent-Marke erreichen könnten.
Gründe für Zinssenkungen
Die Entscheidung der SNB, die Zinsen zu senken, basiert auf der abnehmenden Inflationsrate. Mit einer aktuellen Inflationsrate von 1 Prozent befindet sich die SNB im gewünschten Zielbereich. Ziel dieser Massnahmen ist es, die Wirtschaft zu unterstützen, ohne sie dabei zu stark zu stimulieren oder abzubremsen.
Hypothekenzinsen im Fokus
Saron-Hypotheken: Eine attraktive Option?
Für Saron-Hypotheken wird eine weitere Reduzierung der Zinsen um 25 Basispunkte erwartet. Experten empfehlen, mindestens die Hälfte der Hypothek auf eine Saron-Hypothek zu setzen, um von den kurzfristig niedrigeren Zinsen zu profitieren.
Festhypotheken: Stabilität für langfristige Planung
Festhypotheken bleiben vorerst stabil. Die Zinsen für zehnjährige Festhypotheken werden voraussichtlich zwischen 1,5 und 2 Prozent liegen. Langfristig könnte jedoch noch Potenzial für eine leichte Abwärtsbewegung bestehen, abhängig von den allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen und Inflationserwartungen.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Der neutrale Zinssatz wird auf 0 Prozent geschätzt. Bei einer Inflation von 1 Prozent würde ein Leitzins von 1 Prozent die Wirtschaft weder stimulieren noch bremsen. Dies ist am Markt bereits weitgehend eingepreist. Allerdings könnte eine Kombination aus einem starken Franken und niedrigen internationalen Zinsen die SNB dazu veranlassen, die Zinsen weiter zu senken.
Inflationsrisiken und SNB-Reaktionen
Sollten Inflationsrisiken auftreten, ist es unwahrscheinlich, dass die SNB mit Zinserhöhungen reagiert. Stattdessen könnte sie auf eine Aufwertung des Frankens setzen, um die Inflation zu kontrollieren. Diese Massnahme hätte den Vorteil, dass sie schneller wirkt als Zinserhöhungen, die oft zeitverzögert Einfluss nehmen.
Fazit: Strategien für Immobilienkäufer und -besitzer
Angesichts der aktuellen Zinsentwicklung und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen empfehlen Experten eine ausgewogene Strategie bei der Immobilienfinanzierung. Eine Kombination aus Saron- und Festhypotheken bietet Flexibilität und Sicherheit. Langfristig orientierte Käufer sollten die Stabilität der Festhypotheken nutzen, während kurzfristig niedrige Zinsen von Saron-Hypotheken profitieren können.