Schweizer Immobilienmarkt: Hohe Nachfrage trifft auf knappes Angebot

Lesezeit: 4 Minuten

Der Schweizer Immobilienmarkt zeigt sich auch 2025 weiterhin in beeindruckender Form. In nahezu allen Segmenten übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich. Besonders kaufkräftige Kundinnen und Kunden treiben die Preise an – trotz strengerer Kreditvergabepolitik der Banken. Die Dynamik bleibt hoch, der Markt differenziert sich jedoch zunehmend nach Lage, Objektart und Käuferprofil.

Beliebte Objekte an Toplagen

Gefragt sind vor allem Eigentumswohnungen mit grosszügigem Grundriss und hoher Lebensqualität. Besonders an bevorzugten urbanen Standorten mit guter Verkehrsanbindung und Zugang zu Einkauf, Gastronomie und Freizeitangeboten ist das Interesse ungebrochen. Ebenso begehrt sind Einfamilienhäuser mit Renovationsbedarf, die zu einem attraktiven Preis Spielraum für Eigenleistungen bieten.

Auch im Premium- und Luxussegment herrscht reger Betrieb. Villen an Seelagen, historische Anwesen oder exklusive Liegenschaften in Kantonen wie Zürich, Zug oder Graubünden sind Mangelware. Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich – und das gilt ebenso für Bauland. Grundstücke mit Altbestand sind vielerorts kaum mehr zu bekommen.

Herausfordernde Objekte mit längeren Vermarktungszeiten

Nicht jede Liegenschaft findet derzeit leicht neue Eigentümer. In ländlichen Regionen oder in peripheren Gemeinden mit eingeschränkter Verkehrsanbindung gestaltet sich der Verkauf oft schwieriger. Ältere Wohnungen mit einfachem Ausbaustandard oder ohne Lift benötigen mehr Zeit, insbesondere wenn umfangreiche Sanierungen anstehen.

Ebenfalls anspruchsvoll ist die Vermarktung stark personalisierter Häuser oder solcher mit unkonventionellem Stil. Käufer tun sich schwer, wenn der Geschmack des bisherigen Eigentümers zu dominant bleibt. Auch Objekte mit überhöhten Preisvorstellungen oder in strukturschwachen Regionen stagnieren. Selbst im Luxusbereich dauert es bei sehr exklusiven Anwesen gelegentlich länger, bis sich die passende Käuferschaft findet – letztlich jedoch meist erfolgreich.

Banken prüfen strenger – Finanzierungen bleiben stabil

Die grösseren Hypothekenanbieter in der Schweiz agieren derzeit mit erhöhter Vorsicht. Zwar bleibt das Zinsniveau weiterhin attraktiv, doch die Bewertungskriterien sind strenger geworden. Die Tragbarkeit einer Finanzierung wird konservativer berechnet, und die Belehnungsquoten fallen tiefer aus als noch vor wenigen Jahren.

Wer über solides Eigenkapital und stabile Einkommensverhältnisse verfügt, ist im Vorteil. Insbesondere im gehobenen Segment bleibt die Finanzierung für vermögende Käuferinnen und Käufer problemlos. Für die breite Mittelschicht bedeutet die vorsichtigere Haltung der Banken jedoch oft, dass die Finanzierung mehr Vorbereitung und Vergleich erfordert.

Einige Institute zeigen sich dabei flexibler als andere. Fachleute empfehlen, Finanzierungsangebote frühzeitig einzuholen und verschiedene Banken miteinander zu vergleichen. So lässt sich nicht nur die Tragbarkeit, sondern auch der bestmögliche Zinssatz sichern.

Kaufkräftige Zielgruppen prägen den Markt

Die aktuell aktivsten Käufergruppen stammen grösstenteils aus der Schweiz selbst oder aus benachbarten EU-Ländern. Beruflich etablierte Personen über 35 Jahre, häufig mit Erbvorbezug oder hohem Eigenmittelanteil, prägen das Bild. Sie suchen Wohnraum mit hoher Qualität, guter Lage und langfristiger Wertstabilität.

Im oberen Preissegment dominieren wohlhabende Privatpersonen – sowohl inländische als auch internationale. Käufer aus Deutschland, Skandinavien oder Südeuropa investieren bevorzugt in exklusive Objekte mit Privatsphäre, Komfort und architektonischem Anspruch. Die politische Stabilität, das hohe Sicherheitsniveau und die steuerlichen Rahmenbedingungen machen die Schweiz weiterhin äusserst attraktiv für internationale Anleger.

Zunehmend relevant ist zudem die Generation gut verdienender Familien zwischen 30 und 45 Jahren. Sie investieren in Eigenheime, um Wohnsicherheit zu gewinnen und Vermögen langfristig aufzubauen.

Luxus mit Diskretion – erfolgreiche Vermittlungen trotz engem Markt

Trotz des knappen Angebots und anspruchsvoller Rahmenbedingungen gelingt es erfahrenen Maklern, beachtliche Erfolge zu erzielen. Viele Transaktionen erfolgen diskret über interne Netzwerke und Kundenkartei – ein Hinweis darauf, wie wichtig Vertrauen und Marktkenntnis in der heutigen Vermittlung sind.

Besonders im gehobenen Segment zeigen sich eindrucksvolle Abschlüsse: Villen in Engelberg, luxuriöse Liegenschaften mit direktem Seeanstoss oder moderne Anwesen in Zürich und Umgebung wechseln zu zweistelligen Millionenbeträgen den Besitzer.

Doch auch kleinere Transaktionen zählen. Jede Vermittlung bedeutet, dass Käufer und Verkäufer ihre Wohnträume realisieren konnten – ein Erfolg, der weit über Zahlen hinausgeht.

Blick nach vorn: Ein Markt in Bewegung

Der Schweizer Immobilienmarkt bleibt auch künftig von einer stabilen Nachfrage geprägt. Die Knappheit an attraktiven Lagen, die solide wirtschaftliche Basis des Landes und die anhaltend hohe Kaufkraft sorgen dafür, dass die Preise auf hohem Niveau bleiben.

Zwar könnten leichte Zinsanstiege in den kommenden Jahren zu einer gewissen Beruhigung führen, doch ein Einbruch ist nicht in Sicht. Die anhaltende Beliebtheit der Schweiz als sicherer Investitionsstandort, gepaart mit einer wachsenden Zahl wohlhabender Käufer, dürfte die Marktaktivität hoch halten.

Für Eigentümer bedeutet das: Wer über eine begehrte Liegenschaft verfügt, kann auch weiterhin mit starker Nachfrage rechnen. Für Kaufinteressenten hingegen bleibt es essenziell, speditiv zu handeln und bei attraktiven Angeboten rasch zu reagieren – denn in vielen Regionen entscheidet weiterhin die Schnelligkeit.

Fazit

Der Schweizer Immobilienmarkt zeigt sich robust, exklusiv und begehrt. Während Banken mit strikteren Kriterien arbeiten, bleiben gut situierte Käuferinnen und Käufer die treibende Kraft. Qualität, Lage und Vertrauen sind die Schlüsselfaktoren, um in diesem Umfeld erfolgreich zu agieren – sei es beim Verkauf oder beim Erwerb einer Liegenschaft.

Inhaltsverzeichnis