Stabile Preisentwicklung im Schweizer Wohnimmobilienmarkt

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Im Jahr 2025 zeigt sich der Markt für Wohnimmobilien in der Schweiz weiterhin robust. Laut einer Analyse von UBS haben sich die Preise für Wohneigentum im zweiten Quartal um rund 0,9 % gegenüber dem Vorquartal erhöht – auf Jahresbasis ergibt sich ein Zuwachs von etwa 3,7 %. Damit befinden sich Eigentümer in einer Ausgangslage, in der sowohl Nachfrage als auch Preisniveau solide sind. Gleichzeitig wirkt das tiefe Zinsumfeld als Rückenwind für Käufer und Verkäufer – ein Umstand, der für viele die zentrale Frage aufwirft: «Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Verkauf?»

Nachfragehoch trifft begrenztes Angebot

Die Gründe für den anhaltenden Aufwärtstrend sind vielschichtig. In den grossen Städten und Agglomerationen bleibt die Nachfrage stark – Arbeitswege sind kurz, Verkehrsanbindung gut und Freizeitangebote zahlreich. Gleichzeitig ist das Angebot nach wie vor knapp: Neubauten verzögern sich wegen steigender Baukosten, Fachkräftemangel und regulatorischer Hürden. Hinzu kommt, dass Eigentümer zunehmend an ihrer Liegenschaft festhalten – wodurch das frei verfügbare Angebot weiter sinkt.
Auch die Finanzierung trägt zur Dynamik bei: Hypotheken bleiben günstig, begünstigt durch das sehr tiefe Leitzinsniveau.
Für Eigentümer heisst das: Wer heute verkauft, trifft auf einen Markt mit günstigen Rahmenbedingungen. Doch es bleibt kein Automatismus – denn Standort, Zustand und Ausstattung zählen mehr denn je.

Regionale Unterschiede klar erkennbar

Der Preisauftrieb zeigt sich nicht überall gleich stark. In Premiumlagen – etwa in den Metropolregionen Zürich, Basel oder Genf – sowie in beliebten Ferienregionen steigt die Nachfrage weiterhin überdurchschnittlich. Laut Marktbericht von Julius Bär lagen die Zuwächse dort bei bis zu 6 %. Demgegenüber stagnieren die Preise in peripheren Gebieten mit schwächerer ÖV-Anbindung und geringerer Nachfrage.
Für Eigentümer bedeutet das: Der optimale Verkaufszeitpunkt hängt stark von Lage, Erreichbarkeit, Objektqualität und Marktsegment ab. Eine Liegenschaft in zentraler oder begehrter Lage profitiert derzeit klar stärker als eine Immobilie in Randlage.

Wichtige Trends beeinflussen den Markt

Vier Faktoren prägen den Markt aktuell:

  1. Eigentumswohnungen gewinnen an Bedeutung.
     In urbanen Gebieten bevorzugen Käufer zunehmend Eigentumswohnungen gegenüber Einfamilienhäusern – sie sind erschwinglicher, pflegeleichter und passen besser zu modernen Lebensstilen.
  2. Nachhaltigkeit rückt in den Fokus.
     Energieeffizienz, moderne Heizsysteme, Photovoltaik und gute Dämmung werden für Käufer immer wichtiger. Solche Merkmale steigern die Attraktivität beim Verkauf.
  3. Demografischer Wandel.
     Obwohl eine grosse Verkaufswelle älterer Eigentümer erwartet wurde («Silver Tsunami»), zeigt sich: Viele bleiben in ihrer Liegenschaft oder übergeben sie innerhalb der Familie. Ein Überangebot ist derzeit nicht absehbar.
  4. Politische Rahmenbedingungen.
     Anpassungen wie die mögliche Abschaffung des Eigenmietwerts oder neue Steuern auf Zweitwohnungen könnten mittelfristig Einfluss auf Kauf- und Verkaufsentscheidungen haben.

Ausblick Q4 2025: Chancen und Risiken

Für das Schlussquartal erwarten Analysten ein moderates weiteres Wachstum der Preise – geschätzt +2 % bis +4 % gegenüber dem Vorjahr. In Toplagen könnte der Zuwachs darüber hinausgehen.

Chancen:

  • In gefragten Regionen trifft Verkaufsbereitschaft auf starke Nachfrage.
  • Objekte mit guter Infrastruktur oder nachhaltiger Ausstattung haben klare Marktvorteile.

Risiken:

  • Sollten die Zinsen unerwartet steigen, könnte die Nachfrage abkühlen.
  • Steuerliche oder regulatorische Änderungen können Strategie und Timing beeinflussen.
  • In Randlagen besteht das Risiko stagnierender oder leicht sinkender Preise.

Fazit und Handlungsempfehlung

Der Schweizer Wohnimmobilienmarkt zeigt sich 2025 robust und bietet insbesondere Eigentümern in zentralen, gut angebundenen Lagen attraktive Chancen. Wer über einen Verkauf nachdenkt, sollte:

  • Lage und Objektqualität kritisch prüfen (Zentralität, ÖV-Anbindung, Zustand, Energieausweis)
  • Triggerpunkte definieren (attraktives Preisniveau, steuerliche oder regulatorische Veränderungen)
  • Marktmonitoring aktiv betreiben (Zinsen, regionale Indizes, steuerliche Entwicklungen)
  • Auf professionelle Bewertung und Vermarktung setzen – ein erfahrener Makler kann helfen, den optimalen Zeitpunkt zu treffen

Für Eigentümer in stark gefragten Lagen gilt: Jetzt könnte ein günstiger Moment sein, aktiv zu werden. Wer in Randlagen agiert, sollte die Zeit nutzen, um durch Sanierungen oder nachhaltige Upgrades die Vermarktungschancen zu verbessern.

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