Basel III: Auswirkungen auf den Schweizer Immobilienmarkt

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Seit dem 1. Januar 2025 gelten in der Schweiz verschärfte Finanzierungsanforderungen im Rahmen von Basel III. Banken müssen mehr Eigenkapital hinterlegen, wodurch Kredite teurer und schwerer zugänglich werden. Besonders betroffen sind Investoren, Eigentümer von Rendite-Liegenschaften und Entwickler von Neubauprojekten.

Strengere Finanzierungsbedingungen für Investoren

Die neuen Vorgaben wirken sich direkt auf die Kreditvergabe aus. Banken setzen höhere Hürden, um Risiken besser abzusichern. Besonders herausfordernd ist dies für stark fremdfinanzierte Investitionen.

  • Höhere Eigenkapitalanforderungen: Wer eine Liegenschaft mit einer Belehnung über 66,67 % finanzieren will, muss mit strengeren Auflagen rechnen.
  • Aufwendigere Kreditprüfungen: Banken analysieren Kreditnehmer noch detaillierter, wodurch sich Finanzierungsprozesse verlängern.
  • Steigende Kosten: Die neuen Kapitalvorgaben verteuern Hypotheken und verringern die Rentabilität von Renditeobjekten.
  • Erschwerte Refinanzierung: Bestehende Hypotheken mit hoher Belehnung könnten schwieriger zu erneuern sein, da Banken strengere Bedingungen ansetzen.

Diese Entwicklungen könnten den Markt für Anlageobjekte nachhaltig verändern.

Folgen für Rendite-Liegenschaften

Anleger von Rendite-Immobilien sind von Basel III besonders betroffen. Finanzierungen werden anspruchsvoller und teurer, da Banken zusätzliche Sicherheiten verlangen oder Kreditvergaben restriktiver handhaben.

Wer hohe Belehnungen nutzt, muss mit höheren Eigenkapitalanforderungen rechnen. Dies wirkt sich direkt auf Hypothekarzinsen und Kreditkonditionen aus. Die Rentabilität von Rendite-Liegenschaften steht damit unter Druck.

Neubauprojekte unter Druck

Auch Bauprojekte sind von den neuen Regularien betroffen. Banken stufen Baukredite als besonders risikobehaftet ein und verlangen daher höhere Sicherheiten.

Trotz tiefer Leitzinsen bleiben Finanzierungen teuer. Eine allfällige Zinssenkung im März 2025 auf 0,25 % wird die Auswirkungen von Basel III nicht vollständig ausgleichen. Entwicklern drohen steigende Kosten, die entweder an Käufer weitergegeben oder durch optimierte Finanzierungsmodelle abgefedert werden müssen.

Sollten weniger Neubauten realisiert werden, könnte sich das Angebot an Wohn- und Gewerbeimmobilien verknappen, was mittelfristig zu steigenden Preisen führen dürfte.

Strategien für Investoren und Eigentümer

Um unter den neuen Bedingungen erfolgreich zu bleiben, sind angepasste Finanzierungsstrategien notwendig:

  • Eigenkapitalquote erhöhen: Mehr Eigenkapital kann bessere Konditionen bei der Kreditvergabe sichern.
  • Alternative Finanzierungen prüfen: Neben klassischen Bankdarlehen bieten sich Crowdfunding, Mezzanine-Kapital oder Kooperationen mit institutionellen Investoren an.
  • Frühzeitige Finanzierungsplanung: Eine enge Abstimmung mit Banken hilft, passende Lösungen zu finden und Verzögerungen zu vermeiden.
  • Flexibilität bei Hypotheken: Die Wahl zwischen Festhypotheken und variablen Zinssätzen gewinnt an Bedeutung, um Zinsrisiken optimal zu steuern.

Fazit

Die neuen Basel-III-Regelungen verändern die Spielregeln auf dem Immobilienmarkt. Strengere Finanzierungsanforderungen und steigende Kosten erschweren den Zugang zu Krediten. Gleichzeitig könnte eine abnehmende Bautätigkeit das Angebot an Neubauten reduzieren und so mittelfristig steigende Immobilienpreise begünstigen.

Investoren, Eigentümer und Entwickler tun gut daran, ihre Finanzierungsstrategien frühzeitig anzupassen. Ein höherer Eigenkapitalanteil, alternative Finanzierungsmodelle und eine optimierte Kreditstrategie sind entscheidend, um unter den neuen Marktbedingungen erfolgreich zu bleiben.

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